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Image by Jei Lee

Trauma und Traumafolgestörungen

Viele Menschen sind sich nicht bewusst darüber, ein Trauma erlitten zu haben. Selbst wenn sich ein traumatisierter Mensch darüber bewusst ist, so weiß er oft nicht, welche Folgen ein erlebtes Trauma tatsächlich haben und inwieweit ein solches Erlebnis den Alltag beeinflussen kann. Eine Reaktion auf eine traumatische Erfahrung besteht darin, sich von Gefühlen abzuspalten, das Erlebte zu verdrängen und in die Tiefen des Unterbewusstseins zu verbannen. Diesen Mechanismus nennt man Dissoziation.   

 

Die negativen Folgen einer Traumatisierung schwächen sich im Laufe des Lebens nicht ab.

 

Es stellen sich Traumafolgestörungen ein. "Die Zeit heilt alle Wunden" gilt nicht für einen traumatisierten Menschen.  Was immer ein Mensch in die Tiefen seines Unterbewusstseins verdrängt, es ist nicht weg. Traumatische Erfahrungen können nie vollständig beiseite geschoben werden. Frühe Schädigungen der Psyche und Traumatisierungen wirken sich unverhältnismäßig stark auf das implizite Gedächtnis aus. Die entsprechenden Erinnerungen, die der bewussten Wahrnehmung häufig nicht zugänglich sind, werden unbewusst in Alltagssituationen, in der Interaktion mit anderen Menschen oder auf körperlicher Ebene reinszeniert und somit wachgerufen.  

 

Da unsere Psyche nach Integration strebt, inszeniert sich traumatisches Erleben immer wieder, wie unter einem unbewusst gespeisten Wiederholungszwang. Dadurch wird das Leben, der Umgang mit Herausforderungen und Menschen, schwer belastet. Es kommt zu einer endlosen Wiederauflage der verdrängten Kindheitserfahrungen.  

 

Durch Trigger drohen die abgespaltenen Inhalte der Traumatisierung immer wieder an die Oberfläche zu gelangen. Um diese leidvollen Erfahrungen im Unterbewusstsein zu halten, entwickeln traumatisierte Menschen verschiedene, sogenannte Überlebens-Strategien. Die meisten Ablenkungsmanöver bewirken jedoch nur eine kurzfristige Erleichterung und müssen daher ständig wiederholt und im Laufe der Jahre gesteigert werden. Schmerz, Leid und Spannung bauen sich aus dem inneren Speicher immer stärker auf und werden mit der Zeit kaum noch erträglich. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es von hoher Notwendigkeit, sich dem eigenen Unterbewusstsein zuzuwenden.   ​

 

Die gute Nachricht

Frühe Traumata sind integrierbar. Auch desolate Bindungserfahrungen können sich in Selbstliebe und sichere Bindungsfähigkeit verwandeln.

 

Allerdings geschieht dies nicht von selbst. Es ist unumgänglich der eigenen Realität zu begegnen und sich den (verdrängten) inneren Gefühlen zu stellen. Nur so können die Gefühle in die Gesamtpersönlichkeit wieder integriert werden und brauchen kein abgespaltenes "Eigenleben" mehr. Dazu bedarf es therapeutischer Hilfe und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit sich selbst.

 

Ein Trauma zu verarbeiten ist ein schrittweiser Prozess der Zeit braucht und den man nicht beschleunigen kann. Es ist eine Reise zu sich selbst, zu dem Menschen, der Sie  wirklich sind - jenseits aller Anpassungs- und Überlebensstrategien. 

 

Für weitere Informationen  und/oder für Terminabsprachen, kontaktieren Sie mich bitte telefonisch, per Mail oder über das Kontaktformular unter dem Reiter KONTAKT.

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